Ich sehe mich, wie du mich siehst I

Wie sehe ich mich selbst? Wie bin ich? Wie würde ich gerne sein? Wie sehen mich die anderen? Diese Fragen beschäftigen wohl jeden heranwachsenden Menschen. Doch wie geht man der Sache auf den Grund? Die Fotografie ist ein visuelles Medium, mit welchem man seine unmittelbare Umgebung sowie sich selbst ausdrucksstark reflektieren kann. Im Projekt ging es um die kreative sowie geistige Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit.

Unter Leitung des Künstlers begaben sich die Jugendlichen auf eine Reise mit und zu sich selbst, während sie sich in der Gruppe ausprobieren konnten. Mal ernst und gefühlvoll, mal extrovertiert und spielerisch – es wurde fotografiert, experimentiert und nachgedacht. Klassische Portrait- und Figurfotografie mit Fokus auf subtile Gefühlswelten wurden dabei ebenso berücksichtigt wie experimentelle Sequenzen im Bereich Selbstbild/Fremdbild. Im Zentrum stand dabei immer die Persönlichkeit des Einzelnen und der Umgang mit Individualität. Die Jugendlichen lernten viel über Fotografie und Selbstreflexion. Neben verschiedenen Exkursionen lag ein ganz besonderer Schwerpunkt auf der pädagogischen und sozialen Betreuung der Teilnehmer. Das Gruppengefüge entwickelte sich während des Projektes sehr gut, da oft und viel über Dinge, welche die Jugendlichen beschäftigten, gesprochen wurde. Durch die Kommunikation und die kreative Verarbeitung der eigenen Probleme während des Projekts war eine enorme Entwicklung der Schüler zu verzeichnen.

„Ich bin am Ende beim Projekt dazugekommen und es war total schön. Ich mochte es, als wir nach Leipzig sind und dort im Fotomuseum waren. Ich mag Fotos und Fotografieren und Kameras. Alle, die im Projekt waren, waren nett zu mir.“ (Hani, 16 Jahre)

„Es war eine wirklich schöne Erfahrung. Wir haben uns in dieser, leider kurzen, Zeit so lieb gewonnen – es ist einfach unglaublich. Ich war zum ersten Mal in Leipzig und zum ersten Mal (was ich mir übrigens schon immer gewünscht hab) in einem Kunstmuseum. Ich habe Dinge kennengelernt, von denen ich keine Ahnung hatte, dass sie überhaupt möglich sind. Nebenbei haben uns Stefan und Marija auch bei vielen Problemen weitergeholfen und uns gezeigt, zu was wir fähig sind. Dank diesem Projekt traue ich mich endlich wieder Fotos von mir zu machen und sie anderen zu zeigen. Dies war eine dieser Zeiten im Leben, an die man sich immer erinnern wird. Vielen Dank an alle Beteiligten, dass sie dies alles möglich gemacht haben.“ (Amade, 13)

Fotos: Stefan Scholz

Format: Halbjahresprojekt, 1 Schulhalbjahr
Zielgruppe: 13 bis 16 Jahre
Umsetzung: Oktober 2014 bis Februar 2015

Bündnispartner:
Sekundarschule Kastanienallee
Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt – Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

künstlerische Konzeption und Leitung:
Marija Falina (Bildende Künstlerin, Malerei/Grafik)
Stefan Scholz (künstlerischer Fotograf)

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