Transformationen. Krisen. Radikalisierungen.

Virtuelle Abendvorträge der Fach- und Beratungsstelle SALAM im Jahr 2024

Mittwoch  I  29. Mai 2024  I  18.30 – 20.00 Uhr  I  online auf zoom

Antisemitismus – zur anhaltenden Konjunktur einer globalisierten Weltanschauung
Einführung in Formen, Inhalte und digitale Verbreitung antisemitischen „Wissens“

Antisemitisches „Wissen“ bietet die einfache Erklärung ökonomischer und politischer Krisen und Konflikte – und stellt aufgrund seiner offensichtlichen Attraktivität und anhaltenden Konjunktur eine dauerhafte Herausforderung der Gesellschaft dar. Nicht nur auf Plakaten und in Reden auf Demonstrationen, vor allem in Online-Foren, Kommentarspalten oder in Whatsapp- oder telegram-
Gruppen finden sich Formulierungen, Bilder und Narrative, die chiffriert oder direkt die antisemitische Weltanschauung immer wieder aufs Neue aufrufen und reproduzieren.

Insbesondere im Zusammenhang mit Gewalttaten und Terroranschlägen in Nordamerika, in Europa oder in anderen Weltregionen stößt man etwa in Bekennerschreiben oder -videos immer wieder auf die antisemitische Weltanschauung – die in diesen Fällen auch die Logik der Opferauswahl bestimmt. Radikalisierungsprozesse haben zuvor fast immer in digitalen Räumen stattgefunden. In die deutsche Gesellschaft ist Antisemitismus auf vielen, teils vielleicht zunächst unsichtbaren Ebenen eingeschrieben, schnell stößt man auf antisemitische Vorstellungen. Dieses „kulturelle Erbe“ wird auch und gerade in zeitgenössischen digitalen Räumen und in der populären Jugendkultur, etwa dem Deutschrap, teils bewusst und teils unbewusst weitergetragen.

Bei den meist politisierten Diskussionen um Antisemitismus in Deutschland wird jedoch teilweise nicht klarer, was gemeint ist und wie dieser zu greifen sei, geschweige denn wie ein adäquater Umgang aussehen müsste. Der Vortrag will die antisemitische Weltanschauung und einige ihrer aktuellen Formen skizieren und sich in der Diskussion auf Herausforderungen im Kampf gegen diese
konzentrieren.

Der Referent Hans Goldenbaum, Historiker und Islamwissenschaftler, forscht zu Erscheinungsformen des modernen Antisemitismus im globalen Vergleich und arbeitet als Bereichsleiter Gewalt- und Radikalisierungsprävention an der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH. Emanuel Schröder ist Erziehungswissenschaftler, Sozialpädagoge und Mitarbeiter in der spezialisierten Beratung.

Anmeldungen unter info@salam-lsa.de.

Weitere Informationen zur Reihe bzw. den weiteren Themen in der Reihe der virtuellen Abendvorträge auf www.salam-lsa.de/.

Die Abendvortragsreihe ist ein Angebot der Fach- und Beratungsstelle für Gewalt- und Radikalisierungsprävention SALAM Sachsen-Anhalt in Trägerschaft der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH, gefördert von Bund und Land im Rahmen des Bundesprogramms “Demokratie leben!”.


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